Allein hätte ich das so nicht geschafft

Ina G.

Ohne Loni wäre es noch viel schwerer gewesen, in den Tagen und Wochen nach der Diagnose ihrer schlimmen Erkrankung vor zwei Jahren. Loni, der rumänische Straßenhund, war es, der sie immer wieder aufmunterte, nicht von ihrer Seite wich und zum Rausgehen aufforderte.

Mit und auch dank ihm hat Ina G. diese schwierige Zeit überstanden. Geblieben sind die Spaziergänge und natürlich die regelmäßigen Besuche bei ihrer „Ma“, die in einem Pflegeheim in der Nähe wohnt und auf den Rollstuhl angewiesen ist. Von ihr bekommt sie auch immer wieder kleine, oft selbst gebastelte Geschenke, die dann in der Wohnung einen gut sichtbaren Ehrenplatz finden. Momentan ist es ohnehin etwas voll in der Wohnung, da viele Dinge von Ma hier untergebracht sind, die nicht ins Heim mitgenommen werden konnten.

Da bleibt für ihre eigentliche Passion, dem Sammeln von Kugelschreibern (schon über 700 Stück sind fein säuberlich in Kisten einsortiert), von Einkaufswagen-Chips und Schlüsselbändern nur ein versteckterer Platz zur Aufbewahrung. Dennoch ist sie mit ihrer Wohnung sehr zufrieden, genau der richtige Schnitt, die richtige Lage, mit Balkon für die geliebten Grünpflanzen und für das Feierabendzigarettchen. Nicht zu vergessen, die nette Hausgemeinschaft. Man bleibt für einen Schwatz im Treppenhaus stehen und wenn es mal eine Notsituation gibt, hilft man sich.

Als sie neulich gestürzt war, haben die Nachbarn den Einkauf für sie übernommen. Es ist gut, jemand zum Reden zu haben. Zum Beispiel auch die Freunde, mit denen sie sich hin und wieder im Grünauer Krug trifft oder Menschen, mit denen man beim Schönauer Parkfest ins Gespräch kommt. Zum Beispiel über die Holzschnitzereien, die sie so mag, am liebsten Delphine oder über Orchideen, Jonny Cash oder über ihre Urlaubsreisen nach Österreich oder Tunesien. Aber besonders schön ist es nach der Arbeit (Hauswirtschafterin im Plagwitzer Seniorenheim) vor dem Fernseher im Sessel, ganz bequem mit Loni an der Seite.