Unsere Flaschen bleiben voll
Miniaturflaschensammlung der Familie W. in Schönefeld
Eigentlich wollten sie ab ihrem 70. Lebensjahr täglich eine Flasche trinken. Das wären bis heute reichlich 2.500 der kleinen 0,02 bis 0,05 l großen Miniflaschen. Damit hätten die beiden ihre umfangreiche Sammlung schon lange schlichtweg ausgetrunken. Aber wer macht das schon, das Ergebnis einer beinahe fünf jahrzehntelangen Sammelleidenschaft einfach „wegpietschen“. Die ersten Flaschen spendierte der dänische Messeonkel, der von 1970 – 1989 zweimal pro Jahr zu Besuch war. Damit war nicht nur die Leidenschaft zur (Mini)Flasche, sondern auch für das Land, dessen höchster Berg gerademal 173 Meter hoch ist, geweckt. Durch mindestens 20malige Ferienaufenthalte in Dänemark und zahlreiche Gegenbesuche der Dänen in Leipzig sprechen beide perfekt dänisch, sie hat viele Male am dänischen Messestand gearbeitet und noch heute haben sie Freunde auf Bornholm. So eine gewisse Umtriebigkeit kann man ihnen ohnehin nicht absprechen. Bei Bedarf ist die frühere Sekretärin noch immer als Sprachmittlerin zwischen dem Deutschen und dem Dänischen tätig. Auch wenn es mit den Jahren etwas ruhiger geworden ist. Ihre beiden Geigen sind schon etwas angestaubt und ihr gemeinsames und regelmäßiges Musizieren beim Jugendsinfonieorchester und im Kammerorchester der Stadt Leipzig liegen Jahre zurück. Ähnlich ist es mit der Handarbeit. Herr W. hat geknüpft, Frau W. gestickt. Viel Zeit nimmt der Garten an der Parthe in Anspruch – ein Paradies mit Macken. Und wie geht es weiter mit der Flaschensammlung? „Es gibt schon noch Ergänzungen, aber es ist halt auch alles eine Platzfrage. Und dann später, ja irgendwann werden dann die Kinder in Ziegenrück die Sammlung übernehmen. Aber das wird noch dauern, schließlich halten wir uns mit Gartenarbeit und dem Aufstieg in die vierte Etage fit“, schmunzeln die Beiden.
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