Wat mut – dat mut!
Friedrich-Wilhelm L.
Er malt gern: Natur, Landschaft, florale Motive, am liebsten aber Bilder von Schiffen auf See. Nicht nur die Ölbilder und Aquarelle in der Wohnung erzählen von seiner Beziehung zum Meer, vielleicht auch von der Wehmut.
Die selbst gebauten Schiffsmodelle aus Holz, Plastik und Papier, ein Leuchtturm als Kerzenständer, Segelschiffe als Bücherstützen – nicht nur für sich, sondern auch für die Enkelkinder und Kinder von Freunden baut er spielfähige Modelle. Friedrich-Wilhelm L. ist ein Küstenkind oder wie manche sagen – ein Nordlicht.
Nach vielen Umzügen lebt er jetzt in Connewitz. Diese Wohnung soll es sein und bleiben, quasi der Altersruhesitz. Obwohl es im Haus eher anonym ist. Man grüßt sich, nimmt mal ein Päckchen für den Nachbarn an, das war´s aber auch. Schade, Friedrich-Wilhelm L., Pädagoge, Kunstlehrer und Erzieher in Ruhestand mag Geselligkeit, er hat 15 Jahre in vier Studentenclubs mitgearbeitet und ist Ehrenmitglied vom „Leipziger Studentenkeller“ (Stuk) und vom „TV Club“.
Erinnerungen an vergangene oder erst kürzliche Festivitäten schmücken die Wohnung. Sie haben ihren Platz neben Schwertern und Degen, den Blankwaffen als Reminiszenz an die Luftwaffe, der Friedrich-Wilhelm L. ebenso wie sein Vater gedient hat. Der vom Vater gebaute Schrank wurde von ihm als Schachschrank umgestaltet, wobei das Spielfeld aus ca. 1800 Streichhölzern besteht. Im Schlafzimmer werden die Bilder nach Stimmung und Jahreszeit gewechselt. Sehnsuchtsorte und Ruhepunkte. Er ist genug rumgekommen, der Stralsunder Junge, wie er von sich sagt und der sich dennoch jedes Jahr darauf freut, wenn er wieder zu den Störtebeker-Festspielen nach Ralswiek auf Rügen fährt.
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