Im Haus der Witwen grillen die Frauen
Steffanie G.
Klingt ein bisschen makaber, aber so ist nun mal die Wirklichkeit. Das Leben geht trotzdem weiter. Steffanie G. hat im Haus nur Nachbarinnen. Fünf.
Im Sommer wird gern im Hof gegrillt. Das haben sie inzwischen selbst gelernt. Manchmal kommen auch die Frauen aus dem Nachbarhaus rüber. Als einen sehr guten Zusammenhalt beschreibt Steffanie G. das Aufmerksam-Sein füreinander. Seit knapp zwei Jahren ist sie nun zu Hause.
In der letzten Zeit ihrer Berufstätigkeit hatte sie fast ein wenig Panik vor dem Rentnerdasein. Aber Familie, Freunde, Sport und Nachbarschaft haben diese Sorgen schnell zerstreut. Zwei Kinder, zwei Enkel freuen sich über ihre Zeit, Hund Karla genießt die ausgiebigen Spaziergänge am Kulkwitzer See, sie betreibt Gerätesport im WK 8 und Bowling, hier in Markranstädt. Gelegentlich setzt sie sich ins Auto und fährt shoppen. Die Wohnung hat sie sich nach dem frühen Tod ihres Mannes gesucht. Preis und Leistung stimmen, in der näheren Umgebung gibt es alles Wichtige. Die Wohnung hat sie für sich gemütlich gemacht, unter anderem mit der besonderen Lampe über dem Bett. Das ehemalige Gestaltungselement vom alten Bahnhof hat sie beim Ausverkauf erworben. Manche Dinge muss man eben selbst in die Hand nehmen, damit es in etwa so wird, wie man es sich vorstellt.
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